Working Jack Russell Terrier Club von 1989 e.V.
Interessengemeinschaft WJRT
Wa​s nützen uns heute noch die großen Zuchtschauen?
Zugegeben, vor Jahren, weit entfernt von Internet, Gen-Tests, und Facebook, mag es vielleicht Sinn gemacht haben Hunde, oft stundenlang in kleine Reisekäfige gesperrt, kilometerweit durch die Weltgeschichte zu fahren. Nur anlässlich solcher Groß-Events konnte man Erfahrungen austauschen, über den Tellerrand seiner eigenen Zucht blicken und Kontakte knüpfen. Ob dies den Hunden Spaß gemacht hat (und macht) wurde und wird nie hinterfragt. Aber es geht eigentlich nicht um Spaß. Da werden, besonders von Menschen die sich laut und vehement gegen „Zwingerhaltung“ aussprechen, ihre Lieblinge, zusammengepfercht in kleinen Transport-Boxen, tagelang herumkutschiert. Und um besonders effektiv zu sein, verbindet man dann eine lange Fahrt gerne auch mal mit einem aufeinanderfolgenden Mammut-Programm an Shows hintereinander. Was bedeutet das aber nun für die Hunde? Abgesehen vom bereits erwähnten Dauer-Transport also einer physischen Anstrengung besonders im Sommer, eine große psychische Belastung. Unentwegt neue Eindrücke, fremde Artgenossen, unregelmäßige Fütterungszeiten, Temperatur-Wechsel zwischen Außentemperatur und Klimaanlage im Auto, Flugzeug, Fähre, Stress bei den Besitzern während der Show, vielleicht auch Reaktionen auf ein nicht so gutes Abschneiden, ein Leben im Käfig auch während der Show, und nicht zuletzt die Gefahr, trotz aller Impfungen, sich mit einer Krankheit anzustecken. Und wofür das alles? Damit Frauchen und Herrchen vielleicht stolz verkünden können, dass die Richter XY in XYZ den eigenen Hund SCHÖNER fanden als den der Mitstreiter. Welchen Nutzen bringt das dem Besitzer des Hundes? Vielleicht gute Welpenpreise oder gute Decktaxen. Und was bringt es der Rasse? Was bringt es dem Liebling? Dem bringt es gar nichts, er wird froh sein wenn er wieder zuhause in seiner gewohnten Umgebung ist. Der Rasse bringt es auch nichts. Höchstens, dass wieder einmal ein SHOW-SIEGER-Rüde bis zum Kollaps in der Zucht eingesetzt wird, ob es nun in die Linie passt oder nicht. Wehe wenn sich im Nachhinein ein gravierender Fehler herausstellt (alles schon dagewesen) Sich die Mühe machen, passende Elterntiere zusammenzubringen, scheint zeitlich nicht mehr drin zu sein. Es reicht zu wissen dass: „Vater: Rüde und Mutter: Hündin ist“, (Originalton einer Züchterin), und beide „Elterntiere hochprämiert "sind. Schön wäre es doch, wenn wirklich an die Lieblinge gedacht würde und das eigene Geltungsbedürfnis sich nicht mit dem Wunsch vermengt, Hunde züchten zu wollen.
Cornelia Husemann IG Working Jack Russell Terrier
Update im Mai 2022
Was wir seit über 30 Jahren unter " Zucht" verstehen
1. nicht jeder Hund, auch von einem" Besten-Züchter", ist ein Zuchthund
2. aus einem, auch gut geplanten Wurf ,entwickeln sich niemals alle Welpen zu vorzüglichen Zuchttieren.
3. Was bedeutet überhaupt "vorzüglich"? Im ersten, übertragenen Sinn des Wortes Anderen vorzuziehen, besser als alle anderen vorrangig, also offenbar ein Qualitätsmerkmal, welches schwer zu erreichen ist.
Aber: Schauen wir uns Zuchthunde, völlig vereinsunabhängig, an. Was fällt uns auf? Ein vorzüglich geht weg wie warme Semmeln. Als Kenner der Rasse sieht man sich diese Hunde nun an und staunt-
Selbst in Zuchtberichten des " einzig und wahren Vereins" werden zu beurteilende Hunde als:
gut bezeichnet, etwas helle Augen loser Gang hinten/vorne Fellqualität könnte besser sein, Größe 38 cm
Brustumfang wird ungerne genannt in diesem Fall... und erhalten in der Gesamtbewertung ein Vorzüglich.
Für uns ist das unverständlich, besonders wenn man dann, aus der Ferne, unsere Hunde " fachmännisch " kritisiert.
Seit unserer Gründung vor über 30 Jahren, lehnen wir reine Schönheitszuchten ab.
Ein Hund besteht die Zuchtzulassung, die aus 3 Teilen besteht ,oder nicht.
Diese 3 Teile bestehen aus:
Standarderfüllung
Wesenstest
Gesundheits-Tests
Es erfolgt keine Wertbeurteilung an dieser Stelle, lediglich ein Vermerk über die Qualität, den Standard entsprechend.
Ein guter Hund, ein befriedigender Hund, ja sogar ein ausreichender Hund, ist es immer noch, im wahrsten Sinne des Wortes.
Allein der interne Vermerk gibt Zuchtwart und Züchter einen Hinweis auf den evtl. zu wählenden Zuchtpartner.
Und dann, erst nach erfolgten Würfen, nach Beurteilungen der Nachzuchten, ist es möglich, den
ZUCHTWERT eines Hundes zu bestimmen.
Auch bei einer Nachzuchtbewertung spielen etliche Faktoren eine Rolle, die eine Bewertung ausmachen.
Standard
Wesen
Gesundheit
Leistung
Erst hieraus ergibt sich der ZUCHTWERT eines Hundes. Das, was er der Rasse an Erhalt und Stärke gibt.
Leider will man aber anderswo solange nicht warten.
Nein, eine Menge Züchter oder eine Menge Zuchthunde, besagt nichts über die Qualität.
Vollgeschwister oder immer wiederkehrende Abstammungen bei einer Mehrzahl der Zuchttiere, sind nicht erstrebenswert.
Und noch etwas vermissen wir unter Allen, die doch nur das Beste zum Wohle verkünden-EHRLICHKEIT.
Nichts erfährt man über Vererbungsfehler, Störungen im Wesen oder dergleichen. Das sind aber doch wichtige Punkte zum Erhalt einer gesunden Rasse. Lassen sich doch " Fehler", so man diese kennt, durch korrekte Zucht ausmerzen. Sollte also zum Beispiel ein Vorzüglich bewerteter Rüde, nicht ohne Fehler vererben, sollten das nicht andere Züchter wissen. Mit Verheimlichen oder Abschieben auf den anderen Geschlechtspartner, schadet man seiner Rasse doch explizit.
Als Letztes kommen wir nun zum gerade aktuellen Punkt der " Qualzuchten".
Hier hat sich der fachmännische Stuhlkreis um Ministerin Julia Klöckner zusammengefunden, um Züchtern ( und hier sind vereinsregistrierte Züchter gemeint) zu erklären wie es geht.
Erst einmal finden wir es natürlich begrüßenswert, dass man sich nun endlich ,per Gesetz, um notleidende Tiere kümmern will. Wir hätten uns gefreut, hätte der, mit Steuergeldern hochbezahlte Stuhlkreis dazu beigetragen. Massentiertransporte, Stallhaltung, und dergleichen mehr sofort zu untersagen. Aber dies wird es weiterhin geben.
Es hätte uns gefreut, wenn Hinterhofvermehrern, Rasse- Querzüchtern und Designerhund- Konstrukteuren, das Handwerk gelegt würde. Da Frau Klöckner aber selbst keinen Schimmer hat, postet sie nette Selfies mit ihrem, wahrscheinlich eben dort erworbenen Labradoodle, der dann fröhlich während der Setz- und Brutzeit , natürlich ohne Leine, durchs Feld springt.
Es sei bemerkt, dass wir strikt gegen wirkliche Qualzuchten ( Plattnasen, überlange Rücken auf Stummelbeinen usw.) sind, derer es auch , oder gerade dort, in der FCI etliche gibt. Aus einstmals gesunden Arbeitshunden wurden armselige Show-Objekte, unfähig ihrer einstmaligen Bestimmung nachzugehen. Wir haben das seit Jahrzehnten dokumentiert und angeprangert. Haben den VDH versucht wachzurütteln. Wenn überhaupt eine Resonanz erfolgte, schob man die Verantwortung auf die angeschlossenen Zuchtverbände ab, der VDH selbst " habe da keinen Einfluss". Unsere Warnungen, weil ja Dissidenz, wurden in den Wind geschlagen. Zum Start der "Rasse" Parson
( Jack) Russell, wurden unsere Hunde dennoch gerne gesehen, da es nicht genügend Hunde guter Qualität gab. ( mit Besitzern, die nach Anerkennung der Rasse durch die FCI, in den VDH gewechselt waren.) Gewechselt, nämlich ihre ehemalige Ansicht, sich gegen eine Anerkennung zu stellen, haben auch ganze Vereine. Dies geschah auch, Druck des VDH mit den Jagdgebrauchshunde Verein,( JGHV ) sich dem VDH anzuschließen, weil sonst die Züchter der Jagdhunde keine VDH Papiere mehr erhalten würden. Glücklich ist seitens des JGHV, soviel wir wissen, bis heute niemand darüber...
Aber was in nun im VDH durch den Stuhlkreis von Frau Klöckner passiert?
Außer den zu recht betroffenen Rassen, betrifft es plötzlich nahezu alle Rassen.
Ein fehlender Zahn------------Qualzucht Verdacht
eine Patella Fehlstellung------------Qualzuchtverdacht
eine entfernte Vibrisse..............Qualzuchtverdacht
Gefordert werden vor, einer Ausstellung, teure, immer wiederkehrende Untersuchungen ( Röntgen,
Tierarztbescheinigungen, auszufüllende Anträge u.s.w. auch für gesunde Rassen, die zum Beispiel eine gewisse Größe haben.
Resultat: Tausende VDH/FCI Aussteller haben Hunde von Ausstellungen zurückgezogen oder gar nicht erst gemeldet.
VDH-Gläubige wundern sich über die Untätigkeit des VDH, erste Stimmen werden laut man wolle wohl dort nur Geld kassieren ( Mitgliedsbeiträge).
Nun gibt es, wohl auf den Druck hin eine VDH Petition.
Verstehen wir es richtig, WIR haben immer darauf hingewiesen, dass der VDH, nun sagen wir mal " gr0ßer Verein" ist, mit einem Machtpotenzial-Anspruch , der daran interessiert ist, Gelder zu generieren.
Immer wieder mussten erst Gerichtsurteile bewirken, das Recht wird was Recht ist.. Dennoch versucht man, durch Tricks und der Furcht der Mitglieder, Sonderregelungen, Urteile zu umgehen. Man arbeitet hier mit der Unwissenheit aber auch der Furcht der Mitglieder und angeschlossenen Vereine, die auch heute noch, im Jahre 2022, denselben " Kokelores" ihrer Väter und Großväter nachplappern, Dissidenz und Schwarzzucht betreffend.
( Einer Aussage übrigen , der man gerichtlich nachgehen könnte, wäre man nur, wie der VDH mit einem großen Geldtopf und einer eigenen Rechtsabteilung gesegnet.)
Was ist nun das Stuhlkreis-Ergebnis von Frau Klöckner? Seriöse Züchter werden sich aus dem VDH verabschieden.
Hoffen wir dass sie die Weitsicht besitzen, sich etablierten Rasse-Vereinen anzuschließen und nicht im Untergrund verschwinden.
Da man nur in der Lage sein wird, auf Showveranstaltungen die " Stuhlreis-Regeln" zu kontrollieren und ggfs. zu ahnden, sind wirklichen Vermehrern, ausländischen Importeuren von Hunden und Puppy Mills Tür und Tor geöffnet.
BRAVO STUHLKREIS BRAVO FRAU KLÖCKNER
noch mal ein kurzer Nachtrag aus der Realität
am Wochenende wurde, auf einer großen VDH Zuchtschau, ein Parson Russell von dem einen Richter, an dem einen Tag mit einem SG 3 beurteilt. das besagt, dass dieser Hund, auch nur unter den " sehr guten" Hunden einen
3. Platz eingenommen hat
Am nächsten Tag, unter einem anderen Richter, erreichte DERSELBE Hund ein Vorzüglich 2 und wurde Reservesieger, mit allen möglichen Show-Anwartschaften.
Soweit zum Thema Zucht im VDH